Flüssiggasseminar

Flüssiggas mit der Firma Drachengas

Am Samstag, den 24.09.2016 kamen im Dorfgemeinschaftshaus des Driedorfer Ortsteils Roth 112 Feuerwehrfrauen und –männer zusammen, um gemeinsam mit der Firma Drachengas aus Frankfurt den praxisnahen Umgang mit brennenden Flüssiggasanlagen zu üben und konnten dabei jede Menge neue Erkenntnisse sammeln. Begonnen wurde um 09:00 Uhr mit dem theoretischen Teil. In dem knapp zweistündigen Vortrag wurden die Teilnehmer durch Herrn Uwe Swarowsky, Technischer Leiter und Herrn Andreas Kremer, Verkaufsleiter von Drachengas, im Umgang mit Flüssiggas geschult. In einigen sehr anschaulichen Versuchen wurden den Einsatzkräften die physikalischen Eigenschaften von Flüssiggas dargestellt. Kremer forderte die Feuerwehrleute auf, ihre unmittelbare Umgebung für das Thema zu sensibilisieren. „Tragen Sie Ihr Wissen nach außen. Informieren Sie die Menschen über Ursachen von Gasexplosionen“, riet der engagierte Verkaufsleiter den Einsatzkräften. Denn Flüssiggas findet  heute in fast allen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung. Ob im Haushalt oder in der Industrie als Heizmittel, in der Landwirtschaft und im Gartenbau oder als Treibstoff für Fahrzeuge, überall können Einsatzkräfte heute damit in Berührung kommen.  Deshalb wurde der theoretische Unterricht der Flüssiggas-Schulung auch mit der Besprechung von geeigneten Gefahrenabwehr-Maßnahmen beendet. Letztlich konnte jeder der Teilnehmer mit dem Wissen, wie sicher doch der Energieträger Flüssiggas bei sachgemäßer Handhabung sein kann, den Transit zur praktischen Ausbildung antreten. Hier gab es zunächst einen kleinen Imbiss für die Einsatzkräfte. Für den praktischen Teil der Schulung hatte die Firma Drachengas auf dem großen Parkplatz des Heisterberger Weihers mehrere Übungsstationen aufgebaut. An der ersten Station wurde der Umgang mit Feuerlöschern bei Bränden von handelsüblichen Gasflaschen geübt. Abgeschlossen wurde diese Station mit der Veranschaulichung der über -40⁰C kalten Flüssigphase des Gases, indem eine Blume hinein getaucht und anschließend wie Glas auseinander gebrochen werden konnte. Als nächstes ging es zu einem Flüssiggas-Tankwagen. Hier erläuterten zwei Mitarbeiter der Spedition TransGas den Aufbau und die Sicherheitstechnik eines solchen Fahrzeuges und informierten auch darüber, dass defekte oder Leckgeschlagene Behälter hiermit „abgesaugt“ werden könnten.

Nach dem Tankwagen ging es für die Feuerwehrleute an ein Schnittmodell eines Flüssiggastanks, wo die Sicherheitseinrichtungen und der Aufbau der Tanktechnik vorgestellt wurden.

Die 112 Feuerwehrfrauen- und männer gingen nun gemeinsam zur nächsten Station. Hier wurde das Ansprechen eines Sicherheitsventils bei einem unterfeuerten Flüssiggastank simuliert.

Als dieses angesprochen hatte, wurde der Behälter durch einen vorgehenden Trupp mit einem C-Rohr gekühlt. Über aufgestellte Manometer konnten sich die Teilnehmer davon überzeugen, wie der Druck in dem Behälter durch das Kühlen sich langsam verringerte. Nur wenige Meter weiter sollte veranschaulicht werden, wie ein horizontales Gasdruckfeuer mit einem heute üblichen Hohlstrahlrohr „eingefangen“ und soweit zurück gedrängt wird, dass die Zuleitung geschlossen werden kann. Unter dem Applaus der anwesenden Brandschützer konnte der vorgehende Trupp sein erlerntes Wissen mit erfolgreich absolvierter Übung unter Beweis stellen. Zum Abschluss der Flüssiggasschulung verwiesen die Mitarbeiter der Firma Drachengas noch einmal auf den Tankwagen aus der Stationsausbildung. Dieser lieferte anschließend den Brennstoff für die letzte Unterrichtseinheit: Eine über 15 Meter hohe Flamme, wie sie beim Entzünden eines Flüssiggastanks entstehen kann, loderte in den Himmel. Normalerweise lassen die Einsatzkräfte solche Flammen brennen, denn damit wird das vorhandene Flüssiggas kontrolliert abgefackelt.  Im Einsatzfall gilt dann die Regel, den Flüssiggastank zu kühlen und damit die Temperatur abzusenken. Doch am Samstag waren die Hilfskräfte gefordert, die Gasflamme zu ersticken. Mit drei Strahlrohren griffen die Wehrleute die Flamme über Kreuz an und sorgten mit entsprechender Verwirbelung dafür, dass die Flamme nach einiger Zeit erlosch.

Kurz nach 14:00 Uhr hieß es dann am Heisterberger Weiher „Wasser halt“ und ein sehr informativer und lehrreicher Samstag fand seinen Abschluss.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich beim Geschäftsführer der Drachen-Propangas GmbH, Herrn Sven Georg und seinem kompetenten Team für ein gelungenes Event zum Thema Flüssiggas bedanken.

Auch der Gemeinde Driedorf , die das Dorfgemeinschaftshaus in Roth und den Parkplatz am Heisterberger Weiher bereit gestellt hat, sowie allen Helferinnen und Helfer der Veranstaltung vielen Dank!